Wagenfelder Spinnereien Warnstreikende in Wagenfeld fordern Entlastungen

Wagenfeld – Mit einem zweistündigen Warnstreik haben am Mittwoch rund 50 Beschäftigte der Früh- und Tagesschicht von den Wagenfelder Spinnereien gegen das Verhalten ihres Arbeitgebers protestiert.

13. August 2025 13. August 2025 Martin Bauerschäfer


13.08.2025 | Tarifstreit: IG Metall für 6,5 Prozent mehr Geld, mindestens 200 Euro – Arbeitgeber bietet lediglich Einmalzahlung Fast 50 Beschäftigte protestieren in Wagenfeld Martin Bauerschäfer: „Unser Geduldsfaden ist äußerst dünn!“

Wagenfeld – Mit einem zweistündigen Warnstreik haben am Mittwoch rund 50 Beschäftigte der Früh- und Tagesschicht von den Wagenfelder Spinnereien gegen das Verhalten ihres Arbeitgebers protestiert. Der Grund: Auch nach zwei Tarifverhandlungen sowie einem Sondierungsgespräch, gibt es fast keine Annäherung zur Forderung der IG Metall. Mit einem Truck der IG Metall, Fahnen und viel Lärm machten die Textiler jetzt nochmals Druck, damit sich der Arbeitgeber bewegt.

Martin Bauerschäfer, Gewerkschaftssekretär sagte: „Unser Geduldsfaden ist äußerst dünn. Die Kolleginnen und Kollegen brauchen dringend Entlastung durch steigende Einkommen, die dem Preisdruck etwas entgegensetzen. Und sie wollen gesund bis zur Rente arbeiten können. Das letzte Angebot des Arbeitgebers ist das Gegenteil von Entlastung.“

Auf dem Verhandlungstisch liegt aktuell ein Arbeitgeber-Angebot über 200 Euro Einmalzahlung. Die Altersteilzeit soll zudem nicht fortgesetzt werden. Bauerschäfer: „Das ist viel zu wenig. Die angebotene Einmalzahlung liegt unter der Einmalzahlung im Flächentarifvertrag. Eine Nullrunde bei den Entgelterhöhungen führt zu einem Reallohn-Minus. Das ist das Gegenteil von Wertschätzung für die Beschäftigten, die durch ihren täglichen Einsatz das Geld des Unternehmens verdienen.“

Die IG Metall fordert 6,5 Prozent mehr Geld für ein Jahr, mindestens aber 200 Euro monatlich mehr. Das würde insbesondere Beschäftigten in unteren Entgeltgruppen helfen. Zudem verlangt die Gewerkschaft die Anerkennung der Altersteilzeit-Regelungen in der Fläche. Stefanie Wilke, Betriebsratsvorsitzende und Tarifkommissionsmitglied: „Unsere älteren Kolleginnen und Kollegen möchten körperlich unversehrt in Rente gehen. Die hohe Belastung ist für viele nicht mehr tragbar. Sie brauchen bessere Ausstiegs-Optionen. Bessere Tarifverträge mit gutem Entgelt und vernünftigen Altersteilzeitregelungen machen das Unternehmen auch für künftige Fachkräfte attraktiver.“ Zusätzlich erwartet die Gewerkschaft, dass der Arbeitgeber den Einsatz der Gewerkschaftsmitglieder für Tarifbindung mit einem Bonus honoriert.

Die nächste Tarifverhandlung ist für den 20. August 2025 angesetzt.